Ich spüre das nicht…

Ich hab mich so fehl am Platz gefühlt.

Herbst- Intensive, eine Woche am Stück Yogalehrerausbildung, und ich habe nichts verstanden. Erst war ich genervt, dann war ich verzweifelt- wie konnte das sein, dass ich nichts von dem spüre, was ich merken soll? Irgendwann habe ich aufgegeben und die Woche abgeschrieben. Entmutigt und ein gutes Stück demütiger fuhr ich heim.

Zwei Jahre später war ich auf einem Seminar beim gleichen Lehrer. Und er hatte das gleiche Thema wieder, ich hatte die Anleitungen noch im Hinterkopf. Und dann war es da. ES GING EINFACH!

Meine Yogis kennen diese Geschichte, denn so fühlt sich jeder mal auf der Matte. Manche fühlen sich sogar sehr oft so. Wie gut man sich selbst spürt, was für ein Körpergefühl man mitbringt, ist auch Veranlagung, so ähnlich wie tonrichtig singen können- manche können es einfach, manche müssten es mühsam lernen.

Und da Menschen gern das tun, was gut funktioniert, wird halt das geübt (bewusst oder unbewusst), was man schon gut kann. Deswegen kommen viele Menschen zum Yoga, die sich als “unsportlich” identifizieren. Beim Yoga mault einen niemand an, wenn etwas nicht geht. Oder noch nicht geht.

Körpergefühl zu trainieren, zu üben, zu fordern, ist nicht optional. Es ist ein Muss! Körpergefühl heißt, sich selbst im Raum gut wahrzunehmen, Fehler ausgleichen zu können (z. B. Stolpern und sich wieder fangen). Körpergefühl heißt, Einfluss zu haben darauf, wie man sich im eigenen Körper fühlt. Körpergefühl heißt, nicht in den eigenen Bändern zu hängen wie die Golden Gate Bridge, sondern zu spüren, wie die Knochen stehen müssen, damit die Muskeln gut arbeiten können. Und dann heißt Körpergefühl MÜHELOSIGKEIT!

DA hin zu kommen, das kann dauern. Manchmal Jahre. Aber das ist es wert.

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Ganz klar: Kommt darauf an!

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Füße. Warum immer Füße?