Ganz klar: Kommt darauf an!
Früher hab ich mir ein Yogabuch nach dem anderen gekauft- auf der Suche nach dem einen Buch mit den klaren Anleitungen (Haltung x Füße so, Knie so, Arme so, und dann die Nase nach da drehen). Ich hab mir dieses Buch so sehr gewünscht.
In meinen Kursen stehen Leute auf der Matte, die würden dieses Buch auch liebend gern kaufen, die fragen nach Büchern (ja, es gibt sehr sehr gute!), nach der einen Übung für Knie (kann es nicht geben) und danach, ob sie die Haltung so oder besser so machen sollen. Die Antwort auf die letzte Frage ist sehr oft ein klares: Kommt darauf an!
Nach mittlerweile 20 Jahren und so vielen Leuten, die bei mir auf der Matte stehen, ob nur für ein paar Monate oder seit vielen Jahren: ES GIBT DIE EINE LÖSUNG NICHT! Was für A richtig ist, ist für B total falsch. A muss ich pushen, B muss ich bremsen. A hat Knieprobleme, B ist hyperflexibel, C topfit aber unbeweglich, D übt seit 15 Jahren, E ist erst 3 Monate dabei. Diese Leute haben unterschiedliche Ziele und Probleme. Wenn ich sie einzeln unterrichten würde, wären die Programme genauso unterschiedlich. In der Gruppe können sie die gleichen Haltungen üben (zumindest großteils), aber sie brauchen verschiedene Hilfsmittel und Korrekturen.
Deswegen erkläre ich so viel beim Yoga. Ich möchte, dass irgendwann alle “meine” Yogis allein üben können, ohne sich zu verletzen und idealerweise mit Fortschritten in Kraft, Beweglichkeit und Erkenntnis. Dass alle wissen, ich möchte X erreichen, dafür brauche ich das, das oder das, und dann ausprobieren, spüren und selbst entscheiden: Darauf kommt es jetzt an!